Letzten Sonntag waren wir etwas außerhalb unserer Komfortzone unterwegs – beim Plauschwettkampf der Jugendfeuerwehr Füürleuä, ausgetragen im schönen Lauchetal durch die Feuerwehr Lauchetal. Unterwegs mit meinem zweijährigen Sohn. Klingt „sportlich“? War es. Aber auf eine Art, die Herz und Lunge gleichermaßen weitet.
Wir kamen früh an, an der Märwilerstrasse 22, in Affeltrangen – bestens beschrieben auf der Homepage der Feuerwehr Lauchetal. Die Sonne war mild, die Anfahrt einfach. Mein Sohn war sofort neugierig: „Papa, feuerwehr!“ Und tatsächlich: Da waren sie – Jungs und Mädchen zwischen 10 und 18, in Uniform, voller Power und Teamgeist. Da wurde aufgebaut, gezielt, gelacht, – wie einem warm ums Herz wird.
Vom Startschuss um 9 Uhr bis zur Rangverkündigung um 17 Uhr : In der Zeit war einiges los. Die Teams traten an, um ihre Feuerwehrfähigkeiten unter Beweis zu stellen – Kuppeln von Schläuchen, simulierte Brandbekämpfung, kniffelige theoretische Fragen. Mein Sohn hat alles aufmerksam verfolgt, hüpfend, zeigend, staunend. Als ob er die ganzen Feuerwehrautos schon einmal geträumt hätte.
So ein Wettkampf ist aber nicht nur Action, sondern Gemeinschaft. Es gab die Festwirtschaft ab 07:30, gemeinsam mit anderen Familien den Vormittag zusammenzubringen, lecker essen, zu plaudern, Kaffee trinken. Mein Sohn hat Pommes geteilt – und etwas später die Cola erwischt. Wie das so ist.
Zwischen den Wettkampfrunden bin ich mit ihm herumgegangen. Er hat alle Autos bestaunt: den Einsatzleiterwagen, das Tanklöschfahrzeug, das Atemschutzfahrzeug. Die Schlauchverleger – und jedes Mal, wenn ein erwachsener Feuerwehrmann zu uns herüberblickte, strahlte er wie eine Dampflok. Diese Mischung aus Ordnung und Abenteuer fasziniert ihn.
Das Tolle an der Veranstaltung: Hier geht es nicht nur um Wettkampf, sondern um Spaß, Gemeinschaft, Zusammenhalt – eben ein Plauschwettkampf . Und gerade das passte perfekt zu einem Zweijährigen, der zwar nicht alles versteht, aber spürt, wie viel Herzblut in jedem Moment steckt.
Als Papa dachte ich mehrmals: Braucht er das wirklich? Ein Wettkampf mit Lärm, Hits, intensiven Teams – ist das Kinder-freundlich? Ja. Weil es kein stilles, künstliches Event war. Sondern echt. Auf dem Rasen, mit echten Gerätschaften. Auf einer Strecke, wo jemand stolpert und lachen muss. Wo kleine Griffe und große Rufe den Tag formen. Und mein Sohn mittendrin, ohne Plan, aber mit Gefühl.
Ich beobachtete, wie sich der Wettkampf zuspitzte: 12:00 Mittagspause, tiefes Durchschnaufen. Dann ab 13:30 bis 16:30 weitergearbeitet. Und am Ende – um 17:00 war Rangverkündigung feuerwehr-lauchetal.ch. Ich konnte mich kaum stillhalten – aus Routine, aus Freude, und weil es mich an Wettkämpfe erinnerte, bei denen man selbst vor der Ziellinie zitterte.
Mein Sohn schien das alles aufzunehmen. Keinerlei Nervosität – aber das offene Lachen, wenn man jemanden anfeuerte, die Schultern klopfte oder stolz in die Arme nahm. Ich glaube, für ihn war das ein Fest der Gemeinschaft. Spiel, Spaß und Staunen. Und ich war dabei. Direkt daneben.
Gegen 18 Uhr fuhren wir den Feldweg zurück, beide müde – aber anders. Er sank nach wenigen Sekunden im Kindersitz ein, verschlafen, glücklich. Ich drehte Radio lauter, holte tief Luft, blickte in seinen Vorschlaghammer-Lächeln, und wusste: Das war genau richtig.
Urlaube? Klar. Waldtage? Natürlich. Aber solche Augenblicke? Wenn Kind und Papa eine Welt teilen. Wenn der Nachwuchs Autobahn der Inspiration erlebt – Volldampf voraus. Freiwillige Feuerwehr, vielleicht nächstes Mal kommt er sogar mit Helm. Heute ist das fern. Aber das Staunen sitzt tief – bei mir genauso wie bei ihm.
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