Papa braucht Pause – Warum Erholung kein Egoismus ist

Papa braucht Pause – Warum Erholung kein Egoismus ist

Es beginnt oft ganz subtil. Du bist Vater, alles ist neu, spannend, laut, chaotisch – aber irgendwie läuft’s. Du funktionierst. Du schiebst den Kinderwagen, kochst, wickelst, räumst auf, arbeitest, versuchst, ein guter Partner zu sein. Und irgendwann merkst du: Du bist müde. Nicht einfach so „Ich geh heute mal früh ins Bett“-müde. Sondern „Ich könnte im Stehen schlafen“-müde. Du denkst vielleicht, das sei normal. Gehört halt dazu. Augen zu und durch.

Und genau da liegt das Problem.

Denn irgendwo zwischen Spielplatz, Job, Kinderarzttermin und dem Versuch, abends wenigstens noch 30 Minuten Netflix zu schauen, vergisst man sich selbst. Als Vater bekommt man das selten so direkt gesagt, aber die Wahrheit ist: Auch du brauchst Pause. Nicht später, nicht irgendwann, jetzt. Und nein – das ist kein Egoismus. Das ist Überleben.

Natürlich ist da dieses kleine Wesen, das dich anschaut, als wärst du der Held seiner Welt. Natürlich willst du für dein Kind da sein, immer, ohne Wenn und Aber. Aber du kannst nur dann ein echter Held sein, wenn du selbst noch Energie hast. Wenn du halb wach durch den Tag taumelst, mit einem permanent schlechten Gewissen, weil du nicht genug tust, dann bist du weder für dich noch für deine Familie eine echte Hilfe.

Das Problem ist: Pausen fühlen sich oft verboten an. Wie Luxus. Wie etwas, das man sich erst „verdienen“ muss. Eine Stunde für sich selbst? Das geht doch nicht – da muss doch noch der Abwasch gemacht werden! Oder der Einkauf! Oder das Kind braucht sicher gleich wieder was! Und so rackert man weiter, Tag für Tag, bis man irgendwann vergisst, wie sich echte Erholung eigentlich anfühlt.

Dabei sind es oft die kleinen Dinge, die einen wieder auftanken. Eine halbe Stunde allein spazieren gehen. Mal wieder ohne Unterbrechung Musik hören. Im Fitnessstudio einfach mal nur für sich sein. Oder – der Klassiker – fünf Minuten auf dem Klo verbringen, ohne dass jemand die Tür aufdrückt und fragt, ob man fertig ist.

Ich habe irgendwann verstanden, dass ich niemandem etwas beweise, wenn ich mich selbst kaputtmache. Weder meinem Kind noch meiner Partnerin. Wenn ich mir Pausen nehme, bin ich danach präsenter, geduldiger, wacher. Ich höre besser zu. Ich lache mehr. Und ich kann all das, was das Vatersein mit sich bringt – die schönen und die anstrengenden Seiten – wieder mit offenem Herzen erleben.

Pausen sind keine Schwäche. Sie sind eine verdammte Notwendigkeit. Wer dauerhaft für andere da sein will, muss lernen, auch für sich selbst da zu sein. Das gilt für Mütter genauso wie für Väter – aber wir Väter brauchen vielleicht manchmal etwas länger, um das zu begreifen.

Also ja – Papa braucht Pause. Nicht weil er nicht liebt. Sondern weil er liebt.

Gesunder Lebensstil oder Midlife-Crisis – Warum ich plötzlich Sport treibe, Gemüse esse und morgens freiwillig aufstehe

Gesunder Lebensstil oder Midlife-Crisis – Warum ich plötzlich Sport treibe, Gemüse esse und morgens freiwillig aufstehe

Ich war nie der Typ, der sich exzessiv um seinen Körper gekümmert hat. Klar, ich war jetzt auch nicht komplett unsportlich, aber sagen wir mal so: Das Leben hatte andere Prioritäten. Bier mit Freunden, Zigaretten zur Entspannung, und wenn’s mal schnell gehen musste, eben die Tiefkühlpizza statt der Quinoa-Bowl. Ich war damit völlig im Reinen – bis zwei Dinge gleichzeitig passierten: Ich wurde Vater. Und ich näherte mich langsam aber sicher der 40.

Und plötzlich passierte etwas Merkwürdiges.

Ich begann, Dinge zu tun, die ich früher maximal milde belächelt hätte. Ich fing an, regelmäßig ins Fitnessstudio zu gehen. Drei Mal die Woche. Ohne Druck, aber mit einer fast schon erschreckenden Konsequenz. Ich hörte auf zu rauchen. Trinke kaum noch Alkohol. Und ich achte auf meine Ernährung. Nicht fanatisch, aber bewusst. Es ist also nicht so, dass ich jetzt mit Hafermilch und Brokkoli schlafe – aber ich weiß plötzlich, was in meinem Essen drin ist.

Die große Frage, die dabei immer wieder in meinem Kopf herumschwirrt: Mache ich das, weil ich Vater geworden bin – oder bin ich einfach mitten in einer ziemlich gut getarnten Midlife-Crisis?

Vielleicht ist es eine Mischung aus beidem.

Da ist dieses kleine Wesen, das plötzlich da ist. Dieses Kind, das einen mit großen Augen anschaut, als wärst du die coolste, stärkste und wichtigste Person auf der ganzen Welt. Und ganz ehrlich – man will einfach da sein. Nicht nur irgendwie, sondern richtig. Gesund, wach, aktiv. Ich will mein Kind nicht nur aufwachsen sehen, ich will mitwachsen. Ich will mit ihm toben, rennen, klettern, Fahrrad fahren. Ich will Energie haben. Und ich will ein gutes Vorbild sein.

Aber gleichzeitig steht da auch die 40 vor der Tür – diese magische Zahl, bei der man sich unweigerlich fragt: „War’s das jetzt? Oder kommt da noch was?“ Vielleicht ist das mit der Midlife-Crisis auch gar nicht so klischeehaft, wie man denkt. Vielleicht ist es einfach dieser Moment im Leben, in dem man realisiert: Ich bin kein unzerstörbarer Zwanziger mehr. Und wenn ich nicht jetzt anfange, etwas zu ändern, wann dann?

Also schwinge ich mich ins Fitnessstudio. Nicht, um Muskeln für den Strand aufzubauen – sondern um den Rücken zu stärken, der plötzlich nach jedem Wochenende im Garten meckert. Ich achte auf meine Ernährung – nicht, weil ich unbedingt abnehmen will, sondern weil ich merke, dass ich mich einfach besser fühle. Und ich verzichte auf Alkohol, weil ich am nächsten Tag lieber fit mit meinem Kind auf dem Spielplatz bin, als mit Kater auf der Couch zu liegen.

Und weißt du was? Es fühlt sich gut an. Nicht fanatisch, nicht missionarisch, sondern einfach ehrlich. Ich bin kein anderer Mensch geworden. Ich esse auch mal eine Pizza, trinke ein Bier oder lasse das Training ausfallen. Aber ich tue all das bewusster. Weil ich weiß, warum ich es mache. Und für wen.

Also – ist das jetzt gesunder Lebensstil oder Midlife-Crisis? Ganz ehrlich: Mir egal. Wenn das hier meine persönliche Krise ist, dann ist es die beste, die ich je hatte.

Snowball Analytics – Wie du deine Finanzen ohne Excel-Chaos in den Griff bekommst

Snowball Analytics – Wie du deine Finanzen ohne Excel-Chaos in den Griff bekommst

Es gibt zwei Arten von Menschen, wenn es um Finanzen geht. Die einen haben alles perfekt durchgeplant, führen akribische Excel-Tabellen, wissen auf den Cent genau, wie viel Dividende sie nächsten Monat kassieren und optimieren ihr Depot mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks. Die anderen loggen sich alle paar Wochen ins Online-Banking ein, sehen eine Zahl auf dem Konto und denken sich: „Joah, reicht hoffentlich.“ Ich lag irgendwo dazwischen. Ich wollte meine Finanzen und Investments im Griff haben, ich wollte wissen, ob ich meine FIRE-Ziele erreiche und ich wollte auch sicherstellen, dass das Geld, das ich für mein Kind investiere, wirklich wächst – aber ich hatte keine Lust, dafür Stunden mit Excel-Tabellen und zehn verschiedenen Finanz-Apps zu verbringen.

Also begann meine Odyssee durch die Welt der Finanz-Tools. Ich probierte sie alle aus. Die Banking-Apps der Broker waren meistens eine Katastrophe – unübersichtlich, zu viele Klicks, keine echte Kontrolle. Dann kamen die ersten Finanz-Dashboards, aber die einen waren zu kompliziert, die anderen zu simpel. Manche hatten tolle Diagramme, aber keine Import-Funktion, andere hatten großartige Automatisierung, aber ließen mich bei jeder neuen Buchung manuell nacharbeiten. Ich wechselte von App zu App, bastelte zwischendurch wieder an meiner eigenen Excel-Tabelle herum, nur um festzustellen, dass ich mich immer noch nicht wirklich organisiert fühlte.

Dann stieß ich auf Snowball Analytics. Skeptisch wie immer lud ich es herunter, importierte meine Daten – und zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass ich genau das gefunden hatte, was ich all die Jahre gesucht habe. Endlich eine Übersicht, die alles Wichtige auf einen Blick zeigt, ohne dass ich mich durch zehn Untermenüs klicken muss. Keine manuelle Nachpflege, kein nerviges Copy-Paste aus irgendwelchen Kurslisten. Alles ist sauber visualisiert, automatisch aktualisiert und vor allem: verständlich. Ich konnte sofort sehen, wie sich meine Investments entwickelten, welche Dividenden ich in den nächsten Monaten erwarten konnte und wie mein Depot im Hinblick auf meine FIRE-Pläne aussieht.

Gerade für jemanden, der finanzielle Unabhängigkeit anstrebt, ist ein solides Tracking-System unverzichtbar. Es bringt nichts, sich auf Bauchgefühle zu verlassen, wenn man nicht genau weiß, ob das eigene Depot in zehn oder zwanzig Jahren wirklich ausreicht, um davon leben zu können. Snowball Analytics nimmt einem diese Unsicherheit. Ich kann simulieren, wann mein Depot groß genug ist, um meine Fixkosten zu decken, ich kann mir anzeigen lassen, ob meine Rendite meinen langfristigen Plänen entspricht, und ich sehe sofort, wenn irgendwo eine Position aus dem Ruder läuft.

Noch spannender wurde es, als ich Snowball für das Kinder-Depot nutzte. Ich hatte zwar schon ETFs für mein Kind eingerichtet, aber bisher war es eher so eine „ich zahl jeden Monat ein und hoffe, dass es passt“-Sache. Jetzt konnte ich endlich genau sehen, wie sich das Kapital über die Jahre entwickelt, welche Anpassungen vielleicht Sinn machen und ob ich mit der aktuellen Sparrate wirklich das erreiche, was ich mir für mein Kind vorgenommen habe. Kein Springen zwischen Broker-Apps, keine manuelle Berechnung – einfach ein klares Bild, ohne zusätzlichen Aufwand.

Nach Jahren der Suche und zahllosen Tests mit anderen Tools bin ich endlich angekommen. Snowball Analytics ist für mich die perfekte Mischung aus Übersichtlichkeit, Automatisierung und echter Kontrolle. Ich weiß jetzt jederzeit, wo ich finanziell stehe, ohne mich in komplizierten Tabellen oder umständlichen Apps zu verlieren. Wer ernsthaft investieren will – egal ob für sich selbst oder für seine Kinder – sollte seine Zahlen kennen. Und wer keine Lust hat, dafür stundenlang Daten zu pflegen, sollte sich dieses Tool unbedingt ansehen.

Wie man ein Budget aufstellt – Ohne Stress die Finanzen im Griff haben

Wie man ein Budget aufstellt – Ohne Stress die Finanzen im Griff haben

Es gibt zwei Arten von Menschen: Die einen haben ihre Finanzen bis auf den letzten Cent durchgeplant, führen akribische Excel-Tabellen und wissen immer genau, wie viel sie noch für den Monat übrig haben. Die anderen schauen auf ihr Konto, sehen die Zahl und denken sich: „Joah, passt schon irgendwie.“ Falls du zur zweiten Gruppe gehörst oder einfach mehr Kontrolle über deine Ausgaben haben willst, dann ist es Zeit, ein Budget aufzustellen. Klingt trocken, ist aber eigentlich nur gesunder Menschenverstand mit ein paar Zahlen.

Ohne Budget lebt es sich eine Weile ganz angenehm – bis der Moment kommt, in dem plötzlich alle großen Ausgaben gleichzeitig eintreffen. Die Autoreparatur, der vergessene Jahresbeitrag vom Fitnessstudio, der Kindergeburtstag, bei dem man sich wieder völlig verkalkuliert hat. Und plötzlich fragt man sich: „Wo ist eigentlich mein ganzes Geld hin?“ Ein Budget hilft genau das zu verhindern. Es gibt Überblick, sorgt dafür, dass man nicht ständig von unerwarteten Rechnungen überrascht wird und – das Beste – es hilft, auch langfristige Ziele zu erreichen, sei es ein Urlaub, ein neues Auto oder einfach finanzielle Sicherheit.

Bevor man mit einem Budget startet, muss man erstmal wissen, womit man arbeitet. Das bedeutet: Alle Einnahmen und Ausgaben auflisten. Was kommt monatlich rein? Gehalt, Kindergeld, Nebenverdienste? Und was geht fix wieder raus? Miete, Versicherungen, Strom, Handyvertrag, Streaming-Abos (ja, auch das Disney+ Abo, das man eigentlich kündigen wollte, aber immer noch hat). Wenn man das alles einmal aufgeschrieben hat, erkennt man schnell, wo das Geld bleibt.

Dann hilft es, die Ausgaben in drei Kategorien zu unterteilen: Fixkosten, variable Kosten und Spaß-Ausgaben. Fixkosten sind Dinge, die man nicht vermeiden kann – Miete, Strom, Versicherungen, Kreditraten. Variable Kosten sind Lebensmittel, Benzin, Drogerieartikel, also Dinge, die zwar schwanken, aber dennoch notwendig sind. Und dann gibt es noch die Spaß-Ausgaben, alles, was nicht unbedingt sein muss: Essen gehen, Kino, neue Gadgets, spontane Online-Bestellungen, die in der Nacht nach zwei Bier plötzlich eine gute Idee waren.

Jetzt kommt der Moment der Wahrheit: Wo kann man sparen? Muss wirklich jedes Streaming-Abo laufen? Ist der tägliche Coffee-to-go nötig? Oder gibt es Kategorien, bei denen das Budget bewusst angepasst werden kann? Natürlich geht es nicht darum, sich gar nichts mehr zu gönnen, sondern darum, bewusstere Entscheidungen zu treffen. Vielleicht reicht auch ein Kaffee von zu Hause, und das gesparte Geld wandert in die Urlaubskasse.

Wenn klar ist, wo das Geld hingeht, kann man sich an eine sinnvolle Verteilung machen. Eine oft genutzte Faustregel besagt, dass 50 % des Einkommens für Fixkosten, 30 % für variable und Spaß-Ausgaben und 20 % für Sparen oder Schuldenabbau eingeplant werden sollten. Natürlich kann das je nach Lebenssituation variieren, aber der Punkt ist: Man gibt seinem Geld eine Aufgabe, bevor es einfach so verschwindet.

Damit das Ganze funktioniert, sollte das Budget regelmäßig überprüft werden. Einmal im Monat kurz nachsehen, ob man im Plan bleibt, reicht völlig aus. Manchmal gibt es Überraschungen, manchmal bleibt Geld übrig – beides ist okay. Wichtig ist nur, dass man sich nicht völlig treiben lässt. Ein Budget bringt schließlich nur dann etwas, wenn man es tatsächlich nutzt.

Ein Budget zu haben heißt nicht, dass man sich nichts mehr gönnen kann. Es heißt einfach nur, dass man sein Geld bewusster nutzt. So kann man sich Dinge leisten, die einem wirklich wichtig sind, ohne am Monatsende eine böse Überraschung zu erleben. Und wer weiß – vielleicht findet man dabei sogar ein paar unnötige Ausgaben, die man ohne großen Verlust streichen kann. Also ran an die Zahlen – das zukünftige Ich wird es dir danken.

Männer und Gartengeräte – Warum Väter plötzlich zum Landschaftsgärtner mutieren

Männer und Gartengeräte – Warum Väter plötzlich zum Landschaftsgärtner mutieren

Es fängt harmlos an. Vielleicht mit einem Gedanken wie „So eine kleine Feuerstelle im Garten wäre doch ganz nett.“ Ein gemütliches Plätzchen für laue Sommerabende, ein paar Würstchen grillen, ein bisschen in die Flammen starren, während das Kind Marshmallows ins Feuer hält, bis sie aussehen wie ein verkohltes Stück Kohle. Eine simple Idee, die – in der Theorie – nicht viel Aufwand bedeutet. In der Praxis sieht das allerdings ganz anders aus.

Denn natürlich bleibt es nicht bei einem einfachen Feuerschälchen auf der Wiese. Nein, wenn man es macht, dann richtig. Also wird erstmal recherchiert. Schnell stellt man fest, dass eine ordentliche Feuerstelle natürlich ein solides Fundament braucht. Man kann ja nicht einfach Steine auf die Wiese legen, das wäre ja Pfusch! Also ab in den Baumarkt. Beton besorgen, Kies organisieren, Schaufel rauskramen. Man steht an der Kasse, die Hände auf den Wagen gestützt, der mit 50-Kilo-Säcken Zement beladen ist, und denkt sich: „Geht doch noch. So schwer kann das nicht sein.“

Erste Fehleinschätzung.

Spätestens beim Anmischen des Betons merkt man, dass man nicht mehr 20 ist. Irgendwann steht man knöcheltief im halbfesten Matsch, die Arme brennen vom Mischen, und plötzlich wird klar, warum Profis dafür Maschinen haben. Aber egal, durchziehen. „Einmal richtig machen“, murmelt man sich selbst zu, während der Rücken langsam die ersten leisen Proteste anmeldet. Die Familie schaut neugierig zu, während Papa sich in einen schweißglänzenden Bauarbeiter verwandelt, der mit stoischer Miene eine Wasserwaage in der Hand hält, als würde er an einem römischen Aquädukt arbeiten.

Dann kommen die Steine. Vier Lagen, sauber aufeinander geschichtet. Logisch, denn wenn schon, dann ordentlich. Als hätte man die leise Stimme des inneren Faulpelzes überhört, der noch vor Tagen geflüstert hatte: „Eine kleine Feuerstelle reicht doch.“ Jetzt steht man da, hebt Stein für Stein, richtet aus, schleppt, flucht, staubt sich ab, hebt wieder – und merkt irgendwann, dass die Schwerkraft gnadenlos ist. Denn spätestens nach der zweiten Schicht fühlt sich jeder Stein an, als wäre er doppelt so schwer wie vorher. Und dann kommt der Moment, in dem man sich aufrichtet, tief einatmet und … Zack. Der Rücken schickt eine deutliche Botschaft.

„Hast du vergessen, dass du nicht mehr 25 bist?“ fragt der Körper. Man ignoriert es, arbeitet weiter, richtet sich irgendwann erneut auf – und plötzlich fühlt sich der untere Rücken an, als hätte jemand einen Schraubstock angezogen.

Aber aufhören? Niemals. Denn wenn man als Vater eines gelernt hat, dann das: Ein angefangenes Projekt wird durchgezogen. Also weitermachen, Schultern zurück, Zähne zusammenbeißen. Und dann, Stunden später, ist sie fertig. Die Feuerstelle. Man tritt zurück, wischt sich den Staub von den Händen und betrachtet das Werk. Ein leiser Hauch von Stolz steigt auf. Die Schmerzen im Rücken? Nebensache. Dass morgen vermutlich kein Muskel mehr so funktioniert, wie er soll? Zukünftiges Problem.

Doch kaum ist das Meisterwerk vollbracht, kommt die Erkenntnis: Eigentlich bräuchte der Garten noch ein bisschen Feinschliff. Vielleicht eine gepflasterte Fläche um die Feuerstelle herum? Oder ein paar Sitzbänke? Ein Hochbeet wäre auch nicht schlecht. Und war der Rasen schon immer so uneben? Vielleicht sollte man mal einen Vertikutierer ausprobieren. Vielleicht sogar einen Rasentraktor? Nur um zu schauen.

Und genau hier beginnt es – dieses Phänomen, das viele Väter im Laufe ihres Lebens ereilt: Der Übergang vom gelegentlichen Heimwerker zum selbsternannten Landschaftsgärtner.

Plötzlich entdeckt man die Welt der Hochdruckreiniger, Rasenroboter und Akku-Heckenscheren. Man fängt an, YouTube-Tutorials über Pflastersteine zu schauen und erwischt sich dabei, dass man sich ernsthaft für die Unterschiede zwischen Gas- und Benzin-Rasenmähern interessiert. Man beginnt, Sätze zu sagen wie: „Ein guter Spaten ist die halbe Miete!“ oder „Ich brauche noch einen ordentlichen Schubkarren.“ Dinge, die man früher niemals gesagt hätte, werden plötzlich Teil des eigenen Vokabulars.

Die Familie bemerkt die Veränderung als Erstes. „Papa, warum hast du dir eine Motorsäge gekauft?“ fragt das Kind unschuldig. Man will gerade erklären, dass man eigentlich nur eine einfache Reparatur machen wollte, als der Blick auf den Garten fällt. Plötzlich gibt es tausend Dinge, die noch erledigt werden müssen. Vielleicht wäre ein eigener Holzschuppen nicht schlecht. Und warum steht da eigentlich kein Smoker neben der Feuerstelle? So ein richtig großes Grillfass, in dem man Rippchen 12 Stunden lang auf Niedrigtemperatur garen kann – das wäre doch was!

Und so beginnt die nächste Baustelle.

Denn am Ende ist es immer das Gleiche: Ein kleines Projekt führt zum nächsten. Erst ist es eine Feuerstelle, dann ein Pflasterweg, dann eine Terrasse. Und irgendwann steht man mit einer Kettensäge in der Hand im Garten und fragt sich, wie zur Hölle das eigentlich alles angefangen hat.

Aber es gibt eine Sache, die all das entschädigt: Wenn man sich am Ende des Tages, mit schmerzenden Muskeln und einem wohlverdienten Bier, vor sein Werk setzt, das Feuer knistert und man sich denkt: Verdammt, das sieht gut aus.

Selbst wenn man am nächsten Tag vor Muskelkater kaum aus dem Bett kommt.

Der ewige Kampf: Gas, Kohle oder Elektro – Was macht den echten Grillmeister aus?

Der ewige Kampf: Gas, Kohle oder Elektro – Was macht den echten Grillmeister aus?

Grillen ist mehr als nur Essen zubereiten. Es ist ein Ritual. Eine Lebenseinstellung. Eine Kunstform, die tief in den Genen vieler Väter verankert ist. Doch wie bei jeder großen Kunst gibt es verschiedene Schulen – und genau hier beginnt das Drama.

Kaum ein Thema spaltet die Männerwelt so sehr wie die Wahl des richtigen Grills. Es gibt eingefleischte Kohle-Fanatiker, die behaupten, dass echtes Grillen nur mit glühenden Briketts und einer gehörigen Portion Rauch funktioniert. Dann gibt es die Gas-Fraktion, die auf Bequemlichkeit, Temperaturkontrolle und ein sauberes Grillvergnügen schwört. Elektrogriller, die auf dem Balkon zwischen Wäscheständer und Blumenkasten ihr Würstchen brutzeln, existieren zwar auch – aber ehrlich gesagt, die werden in dieser Debatte meistens überhört. Und dann gibt es die Pellet-Griller, die mit modernster Technik auf niedriger Temperatur smoken und langsam, aber sicher das beste Fleisch liefern – während die anderen Fraktionen sie als Grill-Nerds oder „technologieabhängige Weicheier“ belächeln.

Es ist ein Kampf, der nie enden wird. Ein Krieg, der an jedem Sommerabend in deutschen Gärten und auf Terrassen ausgetragen wird. Und wenn du denkst, es ginge dabei nur um Essen, dann hast du noch nie zwei Männer über Kohle gegen Gas streiten hören.

Für Kohle-Griller ist das Entzünden der Holzkohle fast schon eine heilige Zeremonie. Das Anzündkamin-Ritual, das sanfte Pusten, das geduldige Warten auf die perfekte Glut – das ist für sie der Inbegriff von echtem Grillen. Gas? Das ist doch Kochen mit Deckel, aber kein Grillen! Ohne Rauch, ohne das Knistern der Holzkohle, ohne schwarze Hände und den Kampf mit dem Wind kann es für sie kein echtes BBQ sein. Dass es eine halbe Stunde dauert, bis man überhaupt loslegen kann? Geschenkt. Dass man hinterher aussieht wie ein Kohlenarbeiter? Nebensache. Dass eine plötzliche Windböe das mühsam aufgebaute Feuer ins Chaos stürzt? Gehört dazu.

Die Gas-Fraktion sieht das völlig anders. Ein Knopfdruck, eine Flamme, zehn Minuten später ist das Ding heiß – fertig. Kein Warten, kein Rumfuchteln mit Anzündwürfeln, keine verrußten Hände. Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht? Gasgriller schwören auf exakte Temperatursteuerung, planbares Grillvergnügen und die Tatsache, dass sie als Erste mit dem Essen fertig sind. Natürlich wird ihnen von Kohle-Fans vorgeworfen, dass sie keinen echten Grillgeschmack hinbekommen. Aber mit Aromaboxen und Räucherchips lässt sich auch hier nachhelfen – zumindest solange man nicht neben einem überzeugten Kohle-Griller steht, der ohnehin alles unter „Grill-Simulation“ abtun würde.

Und dann gibt es noch die Elektro-Griller. Die Underdogs der Szene. Grillen ohne Feuer, ohne Glut, ohne Rauch – kann das wirklich als Grillen durchgehen? Die Antwort darauf hängt stark davon ab, ob man in einer Großstadtwohnung mit strengem Mietvertrag lebt oder nicht. Denn während Elektro-Grillen für viele einfach nur eine Notlösung ist, haben sich einige ganz gut mit ihrem Schicksal arrangiert. Klar, es knistert nichts, das Fleisch wird eher gleichmäßig gebraten als gegrillt, und die Magie eines echten BBQ-Abends will nicht so recht aufkommen – aber immerhin ruft kein Nachbar das Ordnungsamt wegen Rauchbelästigung.

Und dann gibt es uns Pellet-Griller. Die Feingeister, die Perfektionisten, die Wissenschaftler unter den Grillern. Während sich Kohle- und Gas-Fans über Tradition und Bequemlichkeit streiten, lehnen wir uns zurück und lassen die Technik für uns arbeiten. Langsame, präzise Temperatursteuerung, sanftes Räuchern, stundenlanges Smoken – das ist unsere Welt. Ein richtig gutes Steak bei 110 Grad über sechs Stunden perfekt gegart, bis es so zart ist, dass es fast von selbst zerfällt. Und doch begegnet man uns oft mit Skepsis. Kohle-Griller werfen uns vor, dass wir zu sehr auf Technik vertrauen, Gas-Griller wundern sich, warum wir uns so viel Zeit nehmen. Aber wenn sie dann das erste Mal in unser butterzartes Fleisch beißen, werden sie still.

Es gibt eine goldene Regel beim Grillen: Jeder hält seinen Grill für den besten. Und genau deswegen gibt es immer wieder Diskussionen darüber, was nun wirklich das Maß aller Dinge ist. Ich erinnere mich an einen Abend mit ein paar Freunden, an dem diese Debatte so richtig Fahrt aufgenommen hat. Der eine kam mit seinem Gasgrill und grinste mich an: „In zehn Minuten sind meine Steaks fertig. Wetten, du bist noch am Holzchips sortieren?“ Der Kohle-Griller verdrehte die Augen, baute in stoischer Ruhe seine Feuerstelle auf und hielt eine kurze Ansprache darüber, warum Gas ein Verbrechen am guten Geschmack sei.

Ich sagte nichts. Ich stellte einfach meinen Pelletgrill auf, ließ ihn leise anlaufen und legte mein Fleisch in den Smoker. Während die anderen hektisch ihre Flammen bändigten und Temperaturen justierten, hing mein Steak in perfektem Rauch, nahm Stunde für Stunde das Aroma auf, wurde langsam, aber sicher zu einem Meisterwerk. Nach sechs Stunden war es soweit. Ich nahm das butterzarte Stück Fleisch vom Grill, legte es auf den Tisch, schnitt es an und wartete. Ein erster Bissen, dann ein zweiter. Es wurde still. Dann hörte ich ein leises „Okay, verdammt, das ist wirklich gut…“

Der ewige Grillkrieg wird nie enden. Kohlegriller werden weiterhin auf ihrem rauchigen Ritual beharren, Gasgriller auf Effizienz und Elektrogriller darauf, dass sie wenigstens keinen Ärger mit dem Vermieter bekommen. Und dann gibt es uns Pellet-Griller, die sich zurücklehnen, den perfekten Rauchgeschmack genießen und wissen, dass das Beste manchmal ein bisschen Zeit braucht.

Aber egal, auf welcher Seite man steht – am Ende zählt nur eins: das Fleisch. Solange es saftig ist, das Bier kalt und die Stimmung gut, hat jeder Grill seine Daseinsberechtigung. Und wenn sich mal wieder eine hitzige Diskussion um die „beste Grillmethode“ entwickelt, bleibt nur eine sinnvolle Antwort: Einfach ruhig bleiben, das beste Stück Fleisch auf den Teller legen – und genießen. Denn am Ende zählt nicht, womit du grillst, sondern was auf deinem Teller landet. Und das kann, wenn man es richtig macht, einfach nur großartig sein.