Fünf Minuten allein auf der Couch: Warum Väter kleine Pausen feiern sollten

von | Mai 4, 2025 | Männerzeit, Nachwuchs | 0 Kommentare

Es gibt Momente im Papa-Alltag, die wirken unscheinbar, fühlen sich aber an wie ein echter Luxusurlaub. Nein, ich rede nicht vom Sommer am Strand oder dem Wellness-Wochenende (das irgendwo ganz weit hinten auf der Wunschliste steht). Ich rede von diesem einen, kurzen Moment:

Fünf Minuten. Allein. Auf der Couch.

Klingt banal? Nur für Leute ohne Kinder.

Im Alltag mit Kleinkind ist jede freie Minute hart erkämpft. Sobald du dich hinsetzt, wirst du normalerweise sofort gebraucht: Windel, Essen, Kuscheln, Trösten, Spielen, Aufpassen, Suchen („Papa, wo ist mein Bagger?“). Dein Körper funktioniert wie ein Dauer-Notfallknopf. Immer bereit, immer präsent.

Und dann, plötzlich, passiert es: Dein Kind spielt gerade zufrieden allein, der Haushalt ist zumindest für fünf Minuten ignorierbar und es herrscht eine ungewöhnliche, fast unheimliche Stille. Du setzt dich auf die Couch, schliesst die Augen – und plötzlich fühlt es sich an, als würdest du am Infinity-Pool eines Fünf-Sterne-Resorts liegen.

Kein Weinen. Kein Rufen. Kein „Papa, kuck mal!“ Keine Weltuntergangsstimmung wegen eines umgefallenen Lego-Turms. Nur du, die Couch und der Moment.

Man lernt als Vater schnell, dass man solche Gelegenheiten feiern muss. Kein „Ach, ich räume schnell noch die Küche auf“ oder „Ich sollte eigentlich die Wäsche machen“. Nein. Die fünf Minuten gehören dir. Punkt.

Vielleicht schaffst du es sogar, kurz das Handy wegzulegen. Einfach Augen schliessen. Atmen. Denken. Oder besser: Nichts denken.

Natürlich sind diese Kurzurlaube oft vorbei, bevor sie richtig anfangen. Irgendwo kracht etwas. Ein leiser Ruf. Ein tapsender Schritt. Und zack – vorbei. Aber das macht nichts.

Denn diese fünf Minuten geben dir mehr Energie als drei Espressi zusammen. Sie sind der kleine Reset-Button im vollen Alltag.

Und das Beste: Je öfter du diese kleinen Momente bewusst zulässt, desto besser lernst du, sie wirklich zu geniessen. Ohne schlechtes Gewissen. Ohne Gedanken daran, was du „eigentlich“ noch machen müsstest.

Weil du weisst: Der nächste Grosseinsatz kommt bestimmt. Aber jetzt gerade, für diesen kurzen, perfekten Moment – bist du einfach nur da.

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